Kleingartenwanderung in Kooperation mit dem Heimatverein am 15.10.2023
Am 15. Oktober 2023 trafen sich 25 Kleingärtner, Naturliebhaber und Wanderfreunde zur diesjährigen Kleingartenwanderung des Bezirksverbandes Berlin-Marzahn der Gartenfreunde. Unter ihnen auch Mitglieder des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf. Die Wanderung wird seit 2009 durchgeführt. In diesem Jahr war es die 12. Wanderung, die in Kooperation mit dem Heimatverein Marzahn-Hellersdorf organisiert wurde. Die Wanderstrecke betrug acht Kilometer. Leider spielte das Wetter nicht mit, es war kühl und bewölkt.
Startpunkt war der S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost. Von hier ging es zur Kleingartenanlage „Rosengarten Marzahn“. Der Vereinsvorsitzende Klaus-Dieter Ring begrüßte die Teilnehmer und berichtete über die Geschichte und Aktivitäten des Vereins. In der Anlage befinden sich einige Kleingärten, die mehrmals erfolgreich am Kleingartenwettbewerb teilgenommen haben. Mit einer Wettbewerbssiegerin kam man schnell ins Gespräch. Die Gartenfreunde Vera und Leonhard Redlich boten Gartenprodukte zur Verkostung an.
Nächste Station war die Kleingartenanlage „Aufbau“. Der Vereinsvorsitzende Peter Böning informierte über die Besonderheiten dieser Anlage. Sie befindet sich nicht in einem geschlossenen begrenzten Bereich, sondern gliedert sich in drei Abteilungen mitten in einem Wohngebiet. In den letzten Jahren wurden mehrere übergroße Parzellen mit Fördermitteln des Senats in kleinere Parzellen geteilt. Leider gingen fünf Parzellen durch Verkauf von Bahnflächen verloren.
An der Richtkrone in Berlin-Springpfuhl startete die Führung „Marzahn – Auf den Spuren einer Vision“ mit Wolfgang Brauer, Vorsitzender des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf. Marzahn wurde zum Symbol des Wohnungsbauprogramms der DDR, mit dem diese die „Wohnungsfrage als soziale Frage“ lösen wollte. Die Führung gab einen Einblick in die Umsetzung der Vision einer sozialistischen Stadt. Herr Brauer referierte zur städtebaulichen Infrastruktur und künstlerischen Gestaltung sowie zu den Umgestaltungen in den letzten Jahrzehnten.
Über die Biesdorfer Promenade ging es zur Kleingartenanlage „Hafersteigkette“ des Kleingartenvereins „Gartenfreunde Biesdorf“. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Jörn Adam stellte die Anlage und den Verein vor. Zudem gab es eine kleine Kaffeepause.
Es folgte die zweite Führung „Als Biesdorf ein kleines Wandlitz war…“ des Heimatvereins durch das Biesdorfer Getreideviertel. Wolfgang Brauer konnte erneut interessante Geschichte vermitteln. Im Mai 1945 wurden für Magistratsmitglieder, Parteifunktionäre und Kulturschaffende östlich der Oberfeldstraße Wohnungen und Häuser zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden 34 Wohnhäuser enteignet. Im Volksmund wurde diese Gegend schnell „Magistratssiedlung“ genannt. Der Rundgang führte an diese Wohnorte, verdeutlichte geschichtliche Zusammenhänge und rückte in Vergessenheit geratene Personen wieder in das Blickfeld.
Eine kleine Teilstrecke durch das Wuhletal führte zum Endpunkt der Kleingartenwanderung, zur Kleingartenanlage „Am Forsthaus“. Der Vereinsvorsitzende Ingo Freese begrüßte die Wanderer und lud im Namen des Bezirksverbandes Berlin-Marzahn der Gartenfreunde e.V. zu einem Imbiss, bestehend aus Getränken und Bratwürsten.
Der Bezirksvorstand Berlin-Marzahn der Gartenfreunde e.V. bedankt sich für diese gelungene Veranstaltung bei den Organisatoren Burkhard Träder, Andreas Rinner und Beate Voigt, bei den Vereinsvorständen für die Gastfreundschaft und vor allem bei Wolfgang Brauer für seine fundierten Ausführungen. Viele Teilnehmer äußerten sich positiv. Für die Kleingärtner Ansporn, auch im Jahr 2024 eine interessante Kleingartenwanderung zu organisieren. Vielleicht dann wieder im Frühjahr.
Text und Fotos: Andreas Rinner