Mitglieder des Heimatvereins im Museum Karlshorst

Am 02. April 2016 trafen sich Mitglieder des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf zu einer Führung im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst. Das Museum ist ein historischer Ort.

Das Gebäude wurde zwischen 1936 und 1938 als Offizierskasino der Pionierschule 1 der Wehrmacht errichtet. Ende April 1945 war es Hauptquartier der 5. sowjetischen Stoßarmee. Schließlich erfolgte an diesem Ort in der Nacht vom 08. zum 09. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Die Unterzeichnung beendete den Zweiten Weltkrieg in Europa. In der Zeit von 1945 bis 1949 war das Haus Sitz des Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Am 10. Oktober 1949 bekam hier die erste Regierung der DDR die staatliche Vollmacht verliehen. Im Gebäude befand sich von 1967 bis 1994 das Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945.

Nach dem Abzug der russischen Truppen eröffnete am 10. Mai 1995 zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst mit einer neuen Ausstellung. Das Museum wird von einem gemeinnützigen Verein getragen. Vereinsmitglieder sind die Bundesrepublik Deutschland, die Russische Föderation und namhafte wissenschaftlich-kulturelle Institutionen in Deutschland, Russland, Weißrussland und der Ukraine.

Die Dauerausstellung trägt den Titel: Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg 1941-1945. Behandelt werden die deutsch-sowjetischen Beziehungen von 1917 bis 1990 und der deutsch-sowjetische Krieg 1941-45. Im Erdgeschoss können die historischen Räume besichtigt werden. Herzstück des Museums sind dabei der historische Saal, das Arbeitszimmer des Chefs der SMAD und das Diorama mit der Darstellung des Sturms auf den Reichstag. Jeder Raum hat ein spezielles Thema. Behandelt werden unter anderem die Themen: nationalsozialistische Feindbilder gegen die Sowjetunion, Kriegsplanung und –verlauf, Soldatenalltag, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter.

Die Führungsteilnehmer besichtigten auch die Sonderausstellung „Kriegsgefangene Rotarmistinnen im KZ“ und „Sowjetische Militärmedizinerinnen in Ravensbrück“ sowie die Station „Sowjetische Kriegsgräberstätten in Deutschland“.

Dr. Lutz Prieß, Mitglied des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf, führte dankenswerterweise durch das Museum.

Text: Andreas Rinner, Vorstandsmitglied