Exkursion in die Naturparkstadt Biesenthal

Die diesjährige Halbtagsexkursion des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf e. V. führte am 24. September 2016 nach Biesenthal, eine zum Amt Biesenthal-Barnim gehörige Stadt im Landkreis Barnim in Brandenburg. Auf einer Fläche von 60,48 km² leben hier über 5.500 Einwohner. Biesenthal liegt in einer landschaftlich schönen Umgebung an der Märkischen Eiszeitstraße und bietet so viele Wander- und Radtourmöglichkeiten. Biesenthal hat auch einige Sehenswürdigkeiten vorzuweisen.

Frau Thürling vom Tourismusverein Naturpark Barnim e.V. und die Ortschronistin Frau Poppe begrüßten die 20 Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf dem schönen Markt vor dem Alten Rathaus unter der über 130jähigen Jubiläumseiche, die am 03. Januar 1886 anlässlich des 25. Regierungsjubiläums des Königs Wilhelm I. von Preußen gepflanzt worden ist.

Frau Thürling erzählte kenntnisreich über die wechselvolle Geschichte der Stadt. Bis zum 10. Jahrhundert war die Biesenthaler Gegend Siedlungsgebiet, das durch die Askanier erobert wurde. 1258 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1315 erhielt Biesenthal  das Stadtrecht. Der alte Häuserbestand aus dem Mittelalter wurde durch die Stadtbrände von 1632, 1756 und 1764 bis auf wenige Ausnahmen zerstört.

Das 2003 restaurierte Alte Rathaus wurde 1762-1768 gebaut. Es beherbergt heute die Tourismusinformation, die Heimatstube, ein Trauzimmer mit wechselnden Ausstellungen, Bürgermeisterbüro und Räumlichkeiten für denHeimatverein. Da das alte Rathaus nicht sehr groß ist, wurde 1874 ein neues Rathaus gebaut, das heute als Sitz des Amtes Naturpark Barnim dient.

Vom Markt führte der Weg zur naheliegenden evangelischen Stadtkirche, deren Vorgängerbau ebenfalls beim Stadtbrand zerstört worden war, die erhaltenen behauenen Granitquader stammen jedoch aus dem 13. Jahrhundert. Zwischen 1763 und 1767 entstand der jetzige spätbarocke Neubau. Besonders sehenswert sind ein spätbarocker Kanzelaltar, die bemalten doppelten Emporen und eine Orgel aus dem Jahr 1859. Die Orgel wurde der Stadt von dem Orgelbauer Ferdinand Dinse geschenkt und ist das einzige original erhaltene Instrument aus seiner Werkstatt. Regelmäßige Orgelkonzerte ziehen immer zahlreiche Besucher an. In der Kirche finden ca. 600 Besucher Platz.

Der Stadtbummel führte durch einen Teil der Schulstraße, vorbei an der Alten Feuerwache, einem wunderschönen Stadtgarten und einer Skulptur, die im Rahmen der Aktion Werkstatt im Freien entstanden ist. Diese Skulpturen werden zeitweilig aufgestellt und können käuflich erworben werden..

Nächste Station war der Schlossberg. Die Reste der ehemaligen Askanierburg liegen am Europaradweg, der bis nach Usedom führt. Auf zwei sich gegenüberliegenden Hügeln befanden sich die beiden Burganlagen der Askanier, die im 30jährigen Krieg zerstört worden sind. Im Jahr 1907 wurde auf einem Hügel an Stelle des hölzernen Aussichtsturms der aus Mauerziegeln bestehende Kaiser-Friedrich-Turm eingeweiht. Der Turm wurde 2007 saniert und wieder zugänglich. Wenn man die 56 Stufen bewältigt hat, bietet sich ein schöner Ausblick auf die grüne Umgebung von Biesenthal.

Zum Abschluss der Stadtführung konnten die Tourismusinformation und die Heimatstube im Alten Rathaus besucht werden. Die Heimatstube ist ein Projekt des Heimatvereins Biesenthal e.V. Gezeigt werden ein ortstypischer Wohnraum aus den 1920er Jahren und wechselnde Ausstellungen mit ausgewählten Eponaten aus dem Fundus und Leihgaben. Der Vorstand des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf bedankte sich bei Frau Thürling und Frau Poppe für ihre Einblicke in die Stadtgeschichte, ergänzt durch Geschichten und Anekdoten. Sie erhielten aktuelle Vereinspublikationen.

Danach trafen sich fast alle Teilnehmer/innen in der am Marktplatz liegenden griechischen Gaststätte „Taverna Mykonos“ zum Essen und zu Gesprächen in entspannter Atmosphäre. Das freundliche und aufmerksame Personal servierte ein schmackhaftes Essen. Biesenthal und die griechische Gaststätte können als Ausflugsziele von uns sehr empfohlen werden. Der Vorstand des Heimatvereins bedankt sich bei allen Interessierten für ihre Teilnehme und bei Vorstandsmitglied Albrecht Vogt für die Organisation dieser interessanten Exkursion.

Text: Dr. Renate Schilling und Andreas Rinner; Fotos: Andreas Rinner, Rainer Rau