Zu „Besuch“ bei Bettina und Achim von Arnim und Schlendern durch Jüterbog

Am 11. Juni 2016 führte die jährliche Exkursion des Heimatvereins Marzahn- Hellersdorf nach Wiepersdorf und Jüterbog, 67 Interessierte, so viele wie noch nie, nahmen teil. In Schloss Wiepersdorf  erzählten Frau Karbaum und Herr Dr. Anders kenntnisreich über die Geschichte des Schlosses, natürlich besonders im Zusammenhang mit Leben und Werk von Bettina und Achim von Arnim. Die Familie von Arnim besaß das Gut und später Schloss Wiepersdorf seit 1780. Unser Wissen über das Dichterpaar wurde aufgefrischt, Bekanntes bestätigt, Neues an Wissen hinzugefügt. Wie zu DDR-Zeiten ist das Schloss seit 2006 wieder Künstlerhaus, in dem Stipendiaten aller Sparten für einige Monate in Ruhe ihrer künstlerischen Betätigung nachgehen können. Drei Räume des Schlossgebäudes sind als „Bettina- und Achim- von- Arnim-Museum“ eingerichtet, in einem Raum ist die originale Deckenbemalung erhalten. Der umliegende kleine Park und Garten ist sehr schön angelegt, im Teich quaken die Frösche. Auf einem kleinen Friedhof neben der Kirche befinden sich die Grabplatten von Bettina und Achim von Arnim und einiger ihrer Nachkommen. Nach diesem rundum gelungenen Aufenthalt im Schloss Wiepersdorf ging es weiter nach Jüterbog zum zügig servierten und schmackhaften Essen in die Gaststätte "Zum Schmied zu Jüterbog". Die anschließende ca. zweistündige Stadtführung durch die Altstadt in zwei Gruppen war leider nur für eine der Gruppen akzeptabel, sodass mehrere Teilnehmer lieber allein durch die Stadt gingen. Jüterbog ist ab Sonnabend eine ruhige Stadt, hat mit gut erhaltenen Stadttoren und Türmen sowie mehreren mittelalterlichen Kirchen besondere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Stadt macht sich fit für das Lutherjubiläum 2017.  Besonders die Sankt Nikolai-Kirche steht in enger Beziehung zur Reformation. Bekannt geworden ist Jüterbog in diesem Zusammenhang vor allem durch den Ablassprediger Tetzel. In der Kirche zu besichtigen war denn auch ein „Tetzelkasten“ aus der Zeit um 1300. Er befindet sich in einer Seitenkapelle der Kirche, die noch die originale Ausmalung aus katholischer Zeit aufweist. Ein Kuriosum ist das „Himmelfahrtsloch“ in der Decke des Hauptschiffes, durch das zu Himmelfahrt eine Jesus-Skulptur „in den Himmel aufsteigt“, eine Inszenierung, die seit einigen Jahren zu besichtigen ist und viele Besucher anlockt. Die Kirche bietet wegen ihrer zwei Türme auch von außen einen imposanten Anblick. Einige Teilnehmer/innen wagten den Aufstieg über die fast 300 Stufen und wurden mit einem herrlichen Ausblick auf Stadt und umliegende Landschaft belohnt.

Insgesamt ein schöner Ausflug, wie das Wetter: viel Sonnenschein und ein paar Wolken. Wir bedanken uns bei den zahlreichen Teilnehmer/innen, dem Busunternehmen Dr. Herrmann, das uns auch mit zwei Bussen gut hin und zurück gebracht hat. Unser Dank gilt auch  Frau Karbaum und Herrn Dr. Anders vom Schloss Wiepersdorf und den Mitarbeiterinnen der Gaststätte "Zum Schmied zu Jüterbog" sowie den Mitgliedern des Vorstandes der Heimatvereins Ninon Suckow, Claas Reise, Rainer Rau und Andreas Rinner für die gute Organisation der Exkursion. Text: Dr. Christa Hübner, Dr. Renate Schilling; Foto: Rainer Rau