Einweihung Stolperstein Ledetsch
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“
Mit diesem Zitat aus dem „Talmud“ begann Thomas Ledetsch die Gedenkrede für seinen Großvater Rudolf anlässlich der Verlegung eines Stolpersteins am 25. April 2014 durch Gunter Demnig. An der bewegenden Gedenkveranstaltung vor dem Haus Gleiwitzer Str. 4 in Biesdorf-Süd nahmen mehr als 70 Menschen teil. Wie schon mehrfach waren es Schülerinnen und Schüler des Otto-Nagel-Gymnasiums in Biesdorf, denen die Verlegung eines Stolpersteins im Bezirk Marzahn-Hellersdorf zu verdanken ist.
Thomas Ledetsch lernte seinen Großvater nie kennen, denn der 1880 geborene Rudolf Ledetsch wurde im Rahmen der sogenannten „Fabrikaktion“ im Februar 1943 verhaftet. Damals musste er Zwangsarbeit bei der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik in Berlin-Reinickendorf leisten. Rudolf Ledetsch wurde deportiert und ermordet. Sein Todesort ist unbekannt.
Der 1916 geborene Sohn Günter, der spätere Vater von Thomas, überlebte den Holocaust, weil seine Mutter Elsa mit Unterstützung ihrer Tochter Gisela Reissenberger ihn und vier weitere Juden in der Gleiwitzer Str. 4 versteckte. Elsa Ledetsch und Gisela Reissenberger wurden dafür 1988 in Yad Vaschem in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.