Zur Sportgeschichte von Marzahn-Hellersdorf

Unter diesem Thema fand am 15. November 2014 der Tag der Regional- und Heimatgeschichte im Haus des Sports in der Eisenacher Straße statt.

Wolfgang Brauer, Vorsitzender des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf konnte mehr als 40 Zuhörer und Zuhörerinnen begrüßen, unter ihnen Bürgermeister Stefan Komoß, Dr. Wolfgang Kieke, Vorsitzender des Bezirkssportbundes, Gabriele Hiller, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und weitere Mitglieder des Bezirkssportbundes .

Stefan Komoß wies in seinem Grußwort auf die Bedeutung des Tages der Heimatgeschichte hin - zwischen Halloween und Weihnachten - mittlerweile eine fester Termin. Er dankte allen, die sich um die Vorbereitung verdient gemacht haben, wünschte der Tagung einen erfolgreichen Verlauf und verwies darauf, dass Sport die Menschen seit der Antike bewege.

Dr. Kieke, Vorsitzender des Bezirkssportbundes, würdigte, dass das diesjährige Thema am richtigen Ort und zur richtigen Zeit stattfinde. Das Haus des Sports mit kleinem Museum zur Sportgeschichte und als Ort der Begegnung und Bildung gibt es so nicht noch mal in Berlin.

Prof. Eisentraut führte kenntnisreich und mit Humor, auch mal mit strengem Blick auf die Uhr durch die Tagung. Die folgenden Beiträge und Diskussionen spannten den Bogen von ca. 150 Jahren Geschichte des Sports in unserem Bezirk.
Klaus Eichler referierte über Sport und Gesellschaft sowohl in der DDR als auch mit Blick auf die vergangenen 25 Jahre. Harald Kintscher sprach zur Entwicklung der Sportbewegung in den "Dörfern" bis in die 1920er Jahre und trotz schwieriger Quellenlage konnten er und andere Heimatforscher für ca. 20 Sportvereine die Anfänge und die ersten Jahrzehnte ihrer Geschichte dokumentieren.
Rainer Rau konnte in seinem Beitrag die Vereine in der NZ-Zeit nachweisen, dass die kommunistischen und Arbeitersportvereine schon vor 1933 überwacht worden sind und nach der Machtergreifung durch Hitler, ähnlich wie die anderen Vereine auch, verboten, zur Selbstauflösung gezwungen, gleichgeschaltet oder anderen Vereinen angeschlossen wurden.
Joachim Kuss ging in seinem Beitrag zwar weniger auf das Thema "FDJ-Initiative Berlin" , verdeutlichte aber sehr anschaulich, dass die sportpolitischen Aspekte des Aufbaus eines neuen Bezirkes in der Planung zwar gut berücksichtigt worden waren, in der Umsetzung jedoch zahlreiche Probleme zu bewältigen waren, nicht alles, was an Sportanlagen geplant war, wurde umgesetzt. Sporttreiben konnten die neuen Bewohner/innen von Marzahn trotzdem.
Gerd Stein sprach zur Geschichte des Sportclubs Eintracht Berlin e.V. von seiner Gründung 1897 bis heute. Nicht nur die Rahmenbedingungen für sportliche Betätigung in einem Verein waren in diesem mehr als 100 Jahren sehr unterschiedlich, auch der Name wechselte mehrmals.
Wolfgang Turowski benannte die neuen Anforderungen nach 1990, den durchaus mühevollen Aufbau neuer Strukturen, nachdem die alten weggefallen waren und die Beherrschung der neuen gesetzlichen Bestimmungen, z.B. im Vereinsrecht .

Mit den Beiträgen und Diskussionen konnte ein weiteres Kapitel zur Geschichte des Bezirkes geschrieben werden, ohne dass schon alle Aspekte erforscht und benannt werden konnten. Der Vorstand des Heimatvereins bedankt sich bei allen Referenten und Anwesenden und im Besonderen bei den Mitarbeitern des Sportmuseums. R. Schilling