Wider das Vergessen – Stolpersteine in Marzahn-Hellersdorf

Vernissage in der Mark-Twain-Bibliothek am 9. November 2018

Im Rahmen der vom Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf in Kooperation mit dem Bezirksmuseum veranstalteten „Gedenkwoche 80 Jahre Reichspogromnacht“ fand am 9. November 2019 die Eröffnung einer Ausstellung statt, die an Opfer der Judenverfolgung während der Nazizeit erinnert. Sie zeigt im Bild alle 31 Stolpersteine, die im Bezirk bisher verlegt wurden und informiert in Kurzbiografien an ihr Schicksal.

Nach der Begrüßung der Anwesenden, darunter die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Petra Pau (Die Linke) und Bezirksstadträtin Juliane Witt (Die Linke), durch Henny Engels, eine der Sprecherinnen des Bündnisses, sprach Petra Pau. Sie erinnerte an die Schritte in der Judenverfolgung, die nach der Machtübertragung an die NSDAP 1933 dem Pogrom vom 9. November 1938 vorhergegangen waren und an die folgende Entwicklung bis zum Holocaust. Diese Verfolgung fand öffentlich statt, jeder konnte sie sehen. Nachdrücklich verwies sie auf die Notwendigkeit, heute jeglichem Rassismus und jedem menschenfeindlichen Gedankengut entgegenzutreten. Henny Engels stellte die Gedenkwoche vor, in der an verschiedenen Orten in Marzahn-Hellersdorf an die Pogromnacht vor 80 Jahren erinnert wurde und hob besonders die Zusammenarbeit mit Schulen hervor. Steven Kelz vom Bündnis sprach in sehr persönlichen Worten dazu, wie es zu dieser Ausstellung gekommen war, so hatte er unter anderem im Vorfeld sämtliche Stolpersteine im Bezirk gereinigt und kam dabei auch mit Anwohnern ins Gespräch. Abschließend bekundete Renate Zimmermann von der Mark-Twain-Bibliothek ihre Freude, die Ausstellung an diesem Ort, der täglich von 900 Menschen besucht wird, zeigen zu dürfen. Und sie sprach den Wunsch aus, dass diese Menschen die Ausstellung nicht nur sehen, sondern auch anschauen mögen.

Text und Foto: Ch. Hübner