Anlässlich des 73. Jahrestages der Befreiung Deutschlands von der Naziherrschaft fand am 05. Mai die Ehrung der gefallenen sowjetischen Soldaten auf dem Parkfriedhof Marzahn statt.

Der stellvertretende Vorsitzende der Bezirksverordneten Versammlung von Marzahn-Hellersdorf, Klaus-Jürgen Dahler begrüßte Aleksander Gribovski, Stellvertretender Leiter des Büros für Gedenkstätten - und Kriegsgräberarbeit der Russischen Botschaft in Deutschland, Dr. Manuele Schmidt, Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. und die zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen und Verbänden.

Rede von Aleksander Gribovski

Sehr geehrte Frau Pohle, sehr geehrter Herr Dahler meine Damen und Herren, liebe Freunde

Es ist mir eine große Ehre, im Namen der Botschaft der russischen Föderation, zusammen mit Ihnen diese Kränze zum Andenken an die Opfer des schrecklichsten aller Kriege niederzulegen.

Von Jahr zu Jahr weitet sich der zeitliche Abstand vom zweiten Weltkrieg immer mehr aus. Doch das Gedenke an die 27 Millionen Sowjetbürger, die auf den Schlachtfeldern des Kriege ihr Leben verloren, eines grausamen Todes in nationalistischen Konzentrationslagern ihr Leben verloren und in dem von Nazis besetzten Hinterland starben, ist im historischen Bewusstsein der Menschen in meinem Land präsent und lebendig. In Russland gibt es keine Familie, die im zweiten Weltkrieg nicht mindestens einen Toten zu beklagen hat.

Das Gedenken an die Kriegstoten manifestiert sich, insbesondere in diesen Tagen, in zahlreiche Veranstaltungen in Russland, wenn sich Jung und Alt auf Straßen und Plätzen versammelt, um zu erinnern und zu danken. Das Vermächtnis der Kriegstoten lebt weiter: „Nie wieder Krieg!“

Sichtbare Zeichen des Gedenkens sind auch zahlreiche sowjetische Soldatenfriedhöfe, die nicht nur für Russland, sondern auch für Deutschland von großer Bedeutung sind. Sie sind stumme Zeugen und Symbole einer Zeit, die nie widerkehren möge. Se sind eine Mahnung für uns und die ganze Welt, sich gegen die Ideen der völkischen Überlegenheit und des Exzeptionismus einzusetzen.

Auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof in Marzahn, wo wir heute die Kränze niederlegen, ist der 19 jährige Untersergeant Wiktor Pawlow au Leningrad begraben, der sich trotz seines jungen Alters bereit fühlte, seine Heimat zu verteidigen. Hier ruht auch Untersergeant Iwan Jakowenko, dessen Herz am 4. Mai, also wenige Tage vor dem Kriegsende, in der Schlacht um die Befreiung Berlins vom Nationalsozialismus zu schlagen aufhörte. Auf der benachbarten Grabstätte für Zwangsarbeiter ist der 6 jährige Slawik Mischin bestattet, ein Kind, völlig unschuldig, das sich in der Gefangenschaft seit den ersten Jahres seines Lebens befand.

Lassen Sie uns dieser und der tausenden sowjetischen Opfer heute gedenken!

Ihr Leben gaben sie nicht umsonst. Sie gaben ihr Leben für unsere Zukunft!